Philosophie der Antike

Alles fließt …

Eine Reise ins Quellgebiet unseres Denkens

Die längste Zeit ihrer Geschichte haben sich Menschen als Medien übermächtiger Gewalten verstanden. Sie sahen sich dem Zusammenspiel elementarer Kräfte wie Sonne, Wind, Wasser und Erde ausgesetzt. Diese Kräfte wurden von ihnen als Naturwesen personifiziert und als Götter verehrt. Das gilt bis weit ins erste Jahrtausend v. Chr. hinein. Dann aber ist in verschiedenen Kulturen parallel eine Entwicklung zu beobachten: der Mensch begreift sich selbst als wahrheitsfähig. Er sieht die Welt nicht mehr als heiligen Bezirk der Götter an, sondern als Geistesraum, der aus der Kraft eigenen Denkens zu erobern ist. Mit diesem kulturellen Umbruch entsteht die Philosophie. Wie sie sich in Griechenland schrittweise aus dem Mythos entwickelt hat, soll in dieser Veranstaltung zur Sprache kommen.

Die Sophisten – besser als ihr Ruf(?)

Als Meister philosophischer Skepsis haben im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. die Sophisten für die Selbstbestimmung des Menschen gekämpft. Ihre Argumente richteten sie nicht nur gegen den Mythos. Sie lehnten auch das Logos-Denken der Naturphilosophen ab, wonach der Mensch in eine kosmische Ordnung integriert sei. Die Sophisten sahen den Menschen in Ungewissheit existieren; sein Mangel an Orientierung zwinge ihn zu provisorischen Entscheiden über Wertmaßstäbe und Lebensziele. Damit sind sie die radikalsten Denker der philosophischen Frühgeschichte – und dem heutigen Lebensgefühl nah: zwei gute Gründe, sie näher kennen zu lernen!

Plato: Das Gastmahl

Sieben Lobreden auf den Eros, gehalten in heiterem Wettstreit während eines nächtlichen Festes: daraus besteht Platos Text Das Gastmahl, oder: Von der Liebe. Wie kein anderer ist er geeignet, sprichwörtlich gewordene Vorurteile (so: die platonische Liebe sei ein rein geistiges Begehren) abzubauen und die Ideenlehre Platos in ihrer lebensvollen Bedeutung zu zeigen: das geistige Erlebnis der Liebe verdrängt das sinnliche nicht, sondern steigert und erfüllt es, indem es Grund und Ziel des Begehrens erkennen lässt. – In dieser Veranstaltung soll Das Gastmahl ausführlich interpretiert werden.

Plato: Phaidon

‚Unsterblichkeit der Seele’ oder ‚Auferstehung der Person’?

Seit jeher sorgen sich die Menschen darum, was ihnen durch den Tod geschieht. Unter den Philosophen hat wohl Plato dazu die bedeutendsten Gedanken entwickelt. Im ‚Phaidon’ unternimmt er es, die Unsterblichkeit der Seele zu beweisen. Wie überzeugend argumentiert er? Was verbindet, was unterscheidet seine Vorstellung vom christlichen Glauben an die Auferstehung der Person?

 

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