Menschenrechte – und Menschenpflichten

Menschenrechte – und Menschenpflichten

Veranstaltungsreihe der Evangelischen Stadtakademie Aachen
in Kooperation mit dem Institut für Politische Wissenschaft der RWTH Aachen, RWTHextern/dem Bürgerforum, der Stiftung Internationaler Karlspreis und der Stadt Aachen

Konzeption, Organisation und Moderation der Reihe: Dr. phil. Uwe Beyer

Die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“, am 10. Dezember 1948 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet, kann nach wie vor als ein Meilenstein auf dem langen Weg der versuchten Durchsetzung grundlegender Rechte eines jeden Menschen überall auf der Welt gelten. Ein halbes Jahrhundert später, 1997, unternahmen es führende politische Persönlichkeiten (darunter Helmut Schmidt, Jimmy Carter, Valéry Giscard d’Estaing und Felipe Gonzáles), diese Deklaration um die „Allgemeine Erklärung der Menschenpflichten“ zu ergänzen und ihr Projekt den Vereinten Nationen und der Weltöffentlichkeit zur Diskussion zu stellen. Dies geschah im Bewusstsein, dass Rechte immer auch Pflichten einschließen und dass „das exklusive Bestehen auf Rechten … endlosen Streit zur Folge hat und die Vernachlässigung der Menschenpflichten zu Gesetzlosigkeit und Chaos führen kann“ (Präambel).
Angesichts der stetig wachsenden ökonomischen und ökologischen Herausforderungen hat die Betonung von Pflichten im Umgang der Menschen miteinander wie mit ihrer natürlichen Umwelt an Bedeutung in den letzten Jahren noch gewonnen. Deshalb wollen wir im Hinblick auf drei wesentliche Aufgabenfelder fragen: Wie müsste ‚Weltinnenpolitik’ nach den Maßgaben der „Allgemeinen Erklärung der Menschenpflichten“ gestaltet werden? Und welche Institutionen sind aktiv dabei, ihr Handeln in Einklang mit dem Ethos von Menschenrechten und Menschenpflichten zu bringen?

I. Ein neuer Auftrag zur ‚Erziehung des Menschengeschlechts’?

Das Ethos von den Menschenpflichten – durch wen und wie lässt es sich
ins öffentliche Bewusstsein vermitteln?

„Alle Menschen haben die Pflicht, ihre Fähigkeiten durch Fleiß und Anstrengung zu entwickeln; sie sollen gleichen Zugang zu Ausbildung und sinnvoller Arbeit haben. Jeder soll den Bedürftigen, Benachteiligten, Behinderten und den Opfern von Diskriminierung Unterstützung zukommen lassen.“ (Artikel 10)

Referent: Professor Dr. Wilfried Hinsch, Philosophisches Institut der RWTH Aachen
Zeit: Dienstag, 27. April 2010, 19 Uhr
Ort: Hörsaal F 05, Kármán-Auditorium, Eilfschornsteinstraße 15, Aachen

II. Ist menschengerechtes und umweltbewusstes Wirtschaften mit wachsendem Wohlstand für alle vereinbar?

„Jede Person ist unendlich kostbar und muss unbedingt geschützt werden. Schutz verlangen auch die Tiere und die natürliche Umwelt. Alle Menschen haben die Pflicht, Luft, Wasser und Boden um der gegenwärtigen Bewohner und zukünftiger Generationen willen zu schützen.“ (Artikel 7)
„Alles Eigentum und aller Reichtum muss in Übereinstimmung mit der Gerechtigkeit und zum Fortschritt der Menschheit verantwortungsvoll verwendet werden. Wirtschaftliche und politische Macht darf nicht als Mittel zur Herrschaft eingesetzt werden, sondern im Dienst wirtschaftlicher Gerechtigkeit und sozialer Ordnung.“ (Artikel 11)

Referentin: PD Dr. Uta von Winterfeld, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie
Zeit: Dienstag, 4. Mai 2010, 19 Uhr
Ort: Hörsaal F 05, Kármán-Auditorium, Eilfschornsteinstraße 15, Aachen

III. Friede den Menschen –

Werden die Religionen dieser Botschaft gerecht?

„Während Religionsfreiheit garantiert sein muss, haben die Repräsentanten der Religionen eine besondere Pflicht, Äußerungen von Vorurteilen und diskriminierende Handlungen gegenüber Andersgläubigen zu vermeiden. Sie sollen Hass, Fanatismus oder Glaubenskriege weder anstiften noch legitimieren, vielmehr sollen sie Toleranz und gegenseitige Achtung unter allen Menschen fördern.“ (Artikel 15)

Referent: Dr. Markus Weingardt, Beauftragter für Friedens- und Konfliktforschung an der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft FEST e.V., Heidelberg
Zeit: Dienstag, 11. Mai 2010, 19 Uhr
Ort: Saal im Haus der Evangelischen Kirche, Frère-Roger-Straße 8-10

 

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